Wirtschaftskalender

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Wirtschaftskalender
Quelle: pixabay.com

Was ist der Wirtschaftskalender?

Der Wirtschaftskalender zeigt für jeden Börsentag wichtige Ereignisse und Veröffentlichungen an, die massive Einflüsse auf die Kurse von Devisenpaaren oder Indices haben können. Diese Termine sind vor allem für Trader wichtig, die eher nach der Fundamentalanalsyse handeln als mit Indikatoren (technische Analyse).
Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutschland, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Wie interpretierst Du den Wirtschaftskalender?

Wichtig hierzu ist es zu wissen, dass die Geldpolitik einer Zentralbank einen sehr großen Einfluss auf die Währungs – und Aktienkurse hat.
Generell kann man sagen, dass sich das Kapital dort am wohlsten fühlt, wo es politisch stabile Verhältnisse und inflationsbereinigt hohe Zinsen vorfindet.
Schauen wir uns mal an, wie die unterschiedliche Geldpolitik zwischen den USA und der EU seit 2012 die Kurse von Dollar und Euro beeinflusst hat.

Wirtschaftskalender
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Inmitten der Eurokrise spricht Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) am 26.07.2012 diese 3 magischen Worte:” whatever it takes”.

Daraufhin steigt der Kurs des Euro zum US-Dollar von 1,2350 im Juni 2012 auf 1,3820 im Mai 2014 (Erster markierter Punkt im Chart). Danach fällt der Kurs bis Mai 2015 auf 1,0349 (Zweiter markierter Punkt im Chart).

Damit bringt er zum Ausdruck, dass die EZB alles in ihrer Macht stehende tun wird, um den Euro zu retten. Daraufhin beginnt die EZB mit weiteren Senkungen des Leitzinses. Das ist der Zinssatz, zu dem sich europäische Banken bei der EZB refinanzieren können. Der Zinssatz fällt von 0,75% in mehreren Schritten bis 2016
auf 0 %. Dieses Niveau galt bis zum Juli 2022.

Zum 27. Juli 2022 hat die Europäische Zentralbank dann die Leitzinsen nach mehr als sechs Jahren erstmals wieder angehoben, um 0,5 Prozentpunkte. Zum 14. September stieg der wichtigste Leitzins dann auf 1,25 Prozent, im Oktober 2022 auf 2,0 Prozent, im Dezember 2022 auf 2,5 Prozent. Mit dem Zinsschritt von Anfang Januar 2023 liegt der Zinssatz bei 3,0 Prozent. Eine etwas späte und zögerliche Reaktion auf die Inflationskrise, die bereits 2021 sichtbar wurde. Daneben wurden Staatsanleihen vornehmlich der sog. “Südlander” Italien, Spanien, Portugal und Griechenland in großen Mengen aufgekauft. Das bedeutet, wer Ländern wie Spanien oder Italien Geld geliehen hat, brauchte keine Angst mehr zu haben, sein Geld nicht zurückzubekommen. Denn im Zweifel wird die EZB den Investoren die entsprechenden Staatsanleihen abkaufen.

Die USA hingegen hatten den tiefsten Stand beim Leitzins am 16.12.2008 mit einem Zinssatz von 0,25% erreicht. Danach stieg der Leitzins in den Jahren 2015 bis Ende 2018 bis auf einen Zinssatz von 2,50%. Von dort aus reduzierte sich der Zinssatz bis zum März 2020 wieder auf 0,25%, bevor er aufgrund der heftigen Inflation wieder stieg und seit dem 02.02.2023 bei 4,75% liegt.

Gemäß dem Grundsatz, dass sich das Kapital dort wohler fühlt, wo der Zins höher ist, führte dies zu einer unterschiedlichen Zinsentwicklung zwischen den USA und der EU. So hat sich der Eurokurs zum Dollar seit Januar 2014 von 1,3770 auf 1,0638 am 10.03.2023 verbilligt. Das sind über 3.100 Pips. Anfang Oktober 2022 stand der Kurs zeitweise knapp unterhalb der sog. Parität (=Gleichstand) bei 0,9470.

Wie kannst Du den Wirtschaftskalender für Deinen Tradingerfolg nutzen?

Wer als Trader diese Zusammenhänge versteht, kann Leitzinsentscheidungen der Notenbanken zu seinem Vorteil nutzen. Mittelfristig kannst Du hier hohe Kursgewinne realisieren. Daher ist es durchaus sinnvoll, sich am Sonntag Abend die wichtigen Termine der kommenden Woche zu notieren. Schaue Dir hierzu auch gerne meinen Beitrag „Traden mit der Notenbank“ an.

Neben den Zinsentscheiden der Notenbanken gibt es eine Reihe weiterer wichtiger Termine, die für ordentliche Kursbewegungen (Volatilität) sorgen.

Interessant sind immer die Beschäftigungszahlen ausserhalb der Landwirtschaft in den USA. Diese werden auch Non-Farm-Payrolls (NFP) genannt.
Der monatliche US-Arbeitsmarktbericht findet bei Tradern aufgrund der großen Bedeutung für die konjunkturelle Entwicklung große Beachtung. Aus dem Bericht geht hervor, wie viele Stellen neu geschaffen oder gestrichen wurden. Er wird regelmäßig jeden ersten Freitags des Monats um 14:30 Uhr MESZ veröffentlicht.

Übrigens, wenn Du im Wirtschaftskalender auf eine beliebige Zeile klickst, öffnet sich ein Untermenü, aus dem Du die Auswirkungen des Ereignisses auf die Währung oder die Aktienkurse entnehmen kannst.

In diesem Sinne, starte die Jagd auf die Pips. Ich wünsche Dir erfolgreiche Trades.

Dein Forexhunter
Andreas Orth

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